Aktueller Stand Gemeinderatssitzung 27. April 2020
Neubau Kreisverkehr + Bushaltestellen Krähberg
Projektvorstellung im Gemeinderat am 12.11.2018
Ein großes Anliegen der Bürger, welches uns seit mehreren Jahren beschäftigt, ist die fehlende Bushaltestelle sowie die Verkehrsberuhigung im Bereich Krähberg. Die Wege zu den vorhandenen Bushaltestellen in der Hauptstraße werden durch die Erweiterung des Baugebietes Krähberg nicht kürzer. Auch das Baugebiet Brunnenhalde ist hiervon betroffen. Durch die Eröffnung der freien Realschule Altheim war es möglich, vorläufige Bushaltemöglichkeiten für den Schulbus im Krähberg einzurichten.
Gleichzeitig fanden die letzten zwei Jahre Gespräche mit dem Landratsamt sowie den Busunternehmern der Linie statt, die die Westerstetter Schüler an das Schulzentrum Dornstadt bringen. Bei mehreren Vor-Ort-Terminen konnten das Landratsamt sowie die Stadtverkehre Laupheim davon überzeugt werden, ab dem Fahrplanwechsel im Dezember 2020 den Bereich Krähberg / Brunnenhalde anzufahren, so dass auch die Schüler des Schulzentrums Dornstadt direkt am Krähberg / Brunnenhalde einsteigen könnten.
Voraussetzung hierfür sei, dass dort Bushaltestellen sowie ein Minikreisverkehr angelegt werden, damit der Bus aus Lonsee bzw. Dornstadt kommend oben wenden kann und die Geschwindigkeit dort verlangsamt wird. Dies erfordert Umbaumaßnahmen an der Holzkircher Straße sowie an den Fahrbahnrändern. Die Planungen wurden mit der Straßenbauverwaltung abgesprochen und sind so genehmigungsfähig. Die Kostenschätzung für das Projekt beläuft sich auf ca. 750.000 €. Hierbei werden Zuschüsse aus dem LGVFG (Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz) in Höhe von 250.000 € sowie Mittel aus dem Ausgleichstock i.H.v. ca. 100.000 € beantragt. Die Umsetzung für das Projekt soll im Frühjahr 2020 erfolgen. Damit jedoch die Ausschreibung hierfür im Herbst 2019 erfolgen kann, müssen noch Grundstücksverhandlungen erfolgen und Detailplanungen sowie Absprachen mit der Straßenbauverwaltung vorgenommen werden.
Das beauftragte Ingenieurbüro präsentierte in der Sitzung die Hintergründe und die zeitliche Entwicklung der Maßnahme. Es ginge hier nicht nur um den Schülerverkehr, sondern um einen Schritt für die Zukunft in Richtung einer festen Linie, idealerweise auch irgendwann mal nach Ulm und Langenau. Weiterhin könne damit das Westerstetter Umland, z.B. Altheim, Holzkirch, Breitingen irgendwann ÖPNV-technisch an den Bahnhalt Westerstetten angebunden werden, was auch den Bahnhalt in Westerstetten aufwerten würde.
Von Seiten des Gemeinderats kam die Frage, ob man, anstatt dass der Bus auf der Fahrbahn hält auch schauen könnte, dass Buchten eingeplant werden damit Autofahrer nicht hinter dem Bus warten müssten. Nach Auskunft des Ingenieurbüros ist hierfür nicht ausreichend Platz und dadurch wird auch die Verkehrsgeschwindigkeit reduziert. Die Busse würden dort ohnehin nur sehr kurz halten. Ebenso wurde die Frage gestellt, ob man den Kreisverkehr nicht 60-80 Meter oder weiter außerhalb des Ortseingangs hinmachen könnte. Dies wird jedoch laut Auskunft des Ingenieurbüros nicht genehmigt. Man dürfe keine Kreisverkehre auf freier Strecke bauen, ohne dass es einen konkreten Anlass (z.B. Bebauungsplan) gibt. Sollte irgendwann einmal das Baugebiet erweitert werden und dies sei dort sehr unwahrscheinlich, so könne dann bei konkreter Planung und Genehmigung des Bebauungsplanes ein weiterer Kreisverkehr beantragt werden. Von Seiten des Landratsamtes wurde jedoch bereits signalisiert, dass die Genehmigung einer weiteren Zufahrt an der Kreisstraße zum Baugebiet Krähberg sehr unwahrscheinlich sei.
Von Seiten des Gemeinderats wurde betont, dass die Maßnahme für die komplette Ortsentwicklung ein großer Gewinn sei und es das einzig Richtige ist, dort so etwas einzurichten. Dies würde den Verkehr dort von beiden Seiten beruhigen und die Attraktivität für den ÖPNV steigern.
Der Gemeinderat beschloss einstimmig, den Bau der barrierefreien Bushaltestellen, des Mini-Kreisverkehrs und die Umbaumaßnahmen entlang der Holzkircher Straße durchzuführen. Dies soll im Jahr 2020 erfolgen, so dass zum Fahrplanwechsel im Dezember 2020 die Bushaltestellen eröffnet werden können.